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Ergebnisse der Befragung von GULP unter mehr als 2.100 IT-Freelancern im Januar 2013

IT-Freiberufler verdienen im Durchschnitt etwa 79 Euro, nur ein Drittel arbeitet unterhalb der 70-Euro-Grenze. Mehr als die Hälfte der IT-Selbstständigen bekommt als Stundensatz genau das, was sie bei den Vorverhandlungen gefordert haben. Damit ist die Zufriedenheit recht hoch. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kam eine aktuelle Umfrage des Projektportals GULP. Die Details erläutert dieser Artikel.

Die Stundensätze von IT-Freiberuflern in ihren Ausprägungen

Projekte von IT-Freiberufler dauern selten 3-7 Jahre oder sogar länger. Zumeist dauern sie entweder kürzer als ein halbes Jahr, oder aber 1 bis 2 Jahre. Der tatsächliche Durchschnitt jener Projekte, mit denen IT-Freiberufler betraut werden, liegt bei 23 Monaten oder etwa zwei Jahren.

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Die Stundensätze von IT-Freiberuflern und IT-Selbstständigen weisen eine sehr umfangreiche Bandbreite aus. Der sogenannte All-inklusive-Stundensatz, das heißt der Netto-Stundensatz in Euro, der alles beinhaltet, außer der Umsatzsteuersatz, hat eine sehr weite Bandbreite. Er beginnt deutlich unter 50 Euro, auch wenn dieser Satz nur für etwa 5,0 Prozent der IT-Freiberufler zutrifft.

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Das Gros der IT-ler liegt der Stundensatz allerdings deutlich darüber. Der Durchschnitt der Stundensätze von IT-Freiberuflern liegt bei 79 Euro, während etwas mehr als ein Drittel (genau 34,1 Prozent) zu Stundensätzen von unter 70 Euro in der IT-Branche arbeiten.

Die Differenz zwischen Forderung und Realität

Interessant ist der Vergleich der Stundensätze, den die IT-Freelancer erhalten, mit dem Satz, den diese zuvor gefordert haben. Bei mehr als der Hälfte, genau bei 51,2 Prozent lag dieser genau auf der geforderten Höhe. Bei fast einem Drittel (28,1 Prozent) betrug diese Differenz 1-5 Euro, bei mehr als 12 Prozent lag die Differenz zwischen 6-10 Euro, während bei 8 Prozent der IT-Freiberufler die Differenz sogar zwischen 11-20 und sogar darüber hinaus lag.

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Das bedeutet in der Auswertung, dass mehr als die Hälfte der IT-Freiberuflern auch die Stundensätze, die von diesen verlangt werden, von Anbietern und Endkunden auch bezahlt werden, während die Auftraggeber die IT-Freelancer im Durchschnitt nur um vier Euro beim letztlich vereinbarten und entrichteten Honorar herunterhandeln.

Ca. ein Drittel (29,8 Prozent) würden auch nach Projektbeginn immer noch den gleichen Stundensatz fordern, den sie letztlich erhalten, mehr als die Hälfte (53,9 Prozent) würden beim Stundensatz in etwa 10 Euro mehr einfordern. Damit ist die Zufriedenheit der IT-Freelancer mit Ihrem Stundensatz recht hoch.

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Aktueller Projektstatus

Knapp 84 Prozent der 2.107 IT-/Engineering-Selbstständigen, die an der großen GULP Stundensatz-Umfrage teilgenommen haben, waren zu diesem Zeitpunkt im Projekt. Die Teilnahme war von November 2012 bis Januar 2013 möglich.

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Vermittler oder Endkunde

72,9 Prozent der IT-/Engineering-Selbstständigen kamen über einen Vermittler an ihr aktuelles oder zuletzt durchgeführtes Projekt. Nur ein gutes Viertel bleibt da für Direktbeauftragungen.

 
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Homeoffice und Telearbeit schneiden schlecht ab

Knapp die Hälfte (48,8 Prozent) der IT-/Engineering-Selbstständigen arbeitet in ihrem aktuellen oder zuletzt durchgeführten Projekt ausschließlich vor Ort beim Kunden.
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Das Zahlungsziel

Im Schnitt wird in den Freelancer-Verträgen ein Zahlungsziel von 29 Tagen vereinbart, dabei liegt mehr als die Hälfte (56,4 Prozent) zwischen 21 und 30 Tagen.

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Skonto unüblich

Skonto-Regelungen sind in Verträgen mit IT-/Engineering-Selbstständigen nicht allzu weit verbreitet: Sie tauchen in nicht ganz einem Drittel (29,8 Prozent) der Vereinbarungen auf.

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Aufwand der Freelancer in Tagen pro Monat

Im Schnitt arbeiten IT-/Engineering-Selbstständige 145 Stunden pro Monat im Projekteinsatz für den Kunden. Dazu kommen monatlich durchschnittlich 12 Stunden für Fort- und Weiterbildung und 13 Stunden für Verwaltung, Buchhaltung, Projektakquise und ähnliches. Das sind gute drei Arbeitstage pro Monat, die sie für ihr eigenes Unternehmen aufwenden – was einer von mehreren Gründen dafür ist, warum der direkte Vergleich zwischen dem Gehalt eines Festangestellten und dem Stundensatz eines Freelancers immer hinken wird.

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Selbstständig aus Überzeugung

Das ist deutlich: 93,8 Prozent der IT-/Engineering-Freelancer sagen von sich: Ich bin selbstständig aus Überzeugung.

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Freelancer sind zufrieden

88,9 Prozent der IT-/Engineering-Selbstständigen sind außerdem mit ihrer momentanen beruflichen Situation zufrieden.
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Nein zum Angestelltendasein

31,4 Prozent der IT-/Engineering-Freelancer würden annehmen, wenn sie momentan eine Festanstellung zu guten Konditionen angeboten bekämen. Der Rest sagt klar Nein zum Angestelltendasein.

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Freelancer haben mehr Geld zum Leben

78,9 Prozent der IT-/Engineering-Selbstständigen sind der Meinung, dass einem Freelancer unterm Strich mehr Geld zum Leben übrig bleibt als einem Festangestellten. Kein Wunder also, dass so wenige in eine Anstellung wechseln möchten.

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Sehr niedriger Frauenanteil

Nur 6,4 Prozent der 2.107 Teilnehmer an der großen GULP Stundensatz-Umfrage waren weiblich. Zum Vergleich: Bei den mehr als 80.000 IT-/Engineering-Freelancern in der GULP Datenbank beträgt der Frauenanteil 7,3 Prozent.

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Freiberufler-Stundensätze

Sinken werden die Freiberufler-Stundensätze in absehbarer Zeit wohl nicht – aber ob sie steigen (39,5 Prozent) oder gleich bleiben (47,1 Prozent) werden? In den Augen der Freelancer ist beides gut möglich.
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Alles in allem zeigt die Umfrage wieder einmal: es ist Musik im IT-Markt. Weitere spannende Auswertungen finden Sie bei GULP.