464753_original_R_K_B_by_Marko Greitschus_pixelio_titled_JPGVorspiegelung von Erfolg führt zu Erfolg oder auch nicht

Eine populäre Weisheit ist: „Verhalte Dich so, präsentiere Dich so, als hättest Du Erfolg – dann werden andere Dich als erfolgreich einschätzen, Dir Aufträge erteilen, und Du wirst schließlich erfolgreich.“



Klingt erstmal ganz brauchbar. In der Praxis allerdings, zumindest im Interimsmanagement, geht diese Strategie voll nach hinten los.



Wenn jemand wenig Erfahrung in seinem Bereich hat, wenn jemand auf dem Markt nicht etabliert ist, ist das in fast jedem Fall sehr offensichtlich. Schizophrene und Soziopathen   können im Allgemeinen gut lügen, daneben gibt es eine verschwindende Anzahl an echten Talenten der Täuschung.



Ganz selten ist mal jemand so sehr „von sich überzeugt“, dass viele Menschen ihm glauben. Ein Beispiel sind für mich hier die Gründungsmitglieder der Band KISS. Allerdings beließen diese es nicht bei einer pompösen Selbstdarstellung, sondern boten gleichzeitig eine herausragende Performance. Ich denke, dass eher diese Performance sie berühmt gemacht hat als ihre Selbstdarstellung.



Tendenziell funktioniert der Ansatz gut, wenn die Zielgruppe aus mehr und weniger naiven Endkonsumenten besteht, welche die Fassade nicht durchschauen oder nicht durchschauen wollen. Die folgen gerne jemandem mit Zahnpastalächeln und teurem Anzug.



Im B2B-Bereich dagegen, wo das Gegenüber mindestens im Mittleren Management sitzt, führt dieser Ratschlag eher zu recht unterhaltsamen Selbstpräsentationen, bei denen jemand sich als ganz toll darstellt und jeder im Publikum weiß, was hinter der Fassade steckt: Wenig.



Erfahrene Geschäftsleute kennen die Formel: Je mehr Hype, desto mehr Bullshit.



Wer also sein Fach nicht versteht und nicht sicher dasteht, sollte im B2B-Bereich nicht versuchen, zu täuschen. Es wird bemerkt.



VIEL ERFOLG!