Interimmanager sind wie die Feuerwehr – sie werden eingesetzt, wenn es in einem Unternehmen brennt.
Früher lag der Tätigkeitsschwerpunkt von Interims-Managern in der Sanierung und Restrukturierung von Unternehmen und Unternehmensbereichen. Heute ist der Interims-Manager ein Spezialist, der vom Unternehmen „auf Zeit“ mit ins Boot genommen wird.

Grundlagen für Interimmanager

Durchschnittlich verbleibt ein Interimmanager etwa neue Monate in einem Unternehmen. Zu den wichtigsten Grundlagen für Interimmanager gehört daher die Fähigkeit, sich schnell in bestehende Abläufe einzuarbeiten. Deshalb wird bei der Auswahl von Interims-Managern oft auf langjährige Branchenerfahrung Wert gelegt. Nur so ist es dem Interims-Manager nämlich möglich, Schwachstellen zu erkennen und praktikable Lösungsansätze zu entwickeln.

Im Gegensatz zu Unternehmensberatern liegt bei Interims-Managern der Schwerpunkt nicht auf der rein konzeptionellen Entwicklung von Strategie-Empfehlungen, sondern vor allem bei deren operativer Umsetzung. Idealerweise ist deshalb ein Interims-Manager für die ihm übertragene Aufgabe leicht überqualifiziert.

Erfolg hat seinen Preis

Stressresistenz und natürlich Autorität sind wichtige Grundlagen für Interimmanager. Lange Arbeitstage und Erfolgsdruck fernab der Familie sind während eines Einsatzes an der Tagesordnung. Dazu kommen nicht selten firmeninterne Querelen und eine teilweise schwierige Zusammenarbeit mit der Stammbelegschaft. Diese ist nicht immer begeistert, einen firmenfremden „Besserwisser“ vor die Nase gesetzt zu bekommen, der einen möglicherweise auch noch Defizite in der eigenen Aufgabenbewältigung vor Augen führt.

Zur negativen Einstellung gegenüber dem Interims-Manager tragen oft auch die üppigen Honorare bei, die in fast jedem Unternehmen bald Thema des „Flurfunk“ sind und hierzulande im Schnitt 907,- Euro pro Tag beträgt. Dabei wird von den Mitarbeitern oft übersehen, dass der Interims-Manager seine eigene Infrastruktur (Dienstwagen, Notebook, Handy …) vorhalten muss und ihm weder Leerzeiten noch Krankheits- oder Urlaubstage vergütet werden. Nichtsdestotrotz haben es andere Freelancer zugegebenermaßen deutlich schwerer finanziell zu überleben.

Win-Win-Situationen schaffen

Zu den Grundlagen für Interimmanager gehört deshalb ein gewisses Maß an emotionaler Intelligenz, um erfolgreich mit den Widerständen im Unternehmen umgehen zu können. Wenn dies dem Interims-Manager aber durch seine positive Ausstrahlung gelingt, können beide Seiten von der Zusammenarbeit nur profitieren. Das Unternehmen kann – bei richtiger Auswahl des Interims-Managers – kurzfristig, d.h. innerhalb von zwei bis drei Monaten auf einen Fachmann zugreifen, der über das benötigte Know-how und eine entsprechende Erfahrung in ähnlich gelagerten Fällen verfügt.

Da dessen Einsatz von vorneherein nur ein vorübergehender ist, stellt er auch keine Konkurrenz für die betrieblichen Führungskräfte dar. Vielmehr können diese, wenn sie ihre Vorbehalte einmal überwunden haben, von seinem Methodenwissen und seinen Branchenerfahrungen profitieren. Auf anderen Seite bietet jeder Einsatz dem Interims-Manager die Möglichkeit, seine Erfahrungen zu erweitern und sich jedesmal wieder neuen Herausforderungen zu stellen, denn kein Einsatz gleicht dem anderen. Oft bietet der Einsatz als Interims-Manager jüngeren Führungskräften und erfahrenen Senior Executives die Möglichkeit, ihrer ins Stocken geratenen Karriere wieder auf die Sprünge zu helfen.

Fazit

Da die Grundlagen für Interimmanager anspruchsvoll und vielseitig sind, eröffnet der Einsatz als Interims-Manager oft weitere interessante Karriereweg. Für Unternehmen bietet sich hier die Möglichkeit, kurzfristig auf eine Fachmann für eine ganz spezielle Aufgabenstellung zuzugreifen, der nicht nur wie ein Unternehmensberater Lösungsansätze entwickelt, sondern auch deren Umsetzung begleitet. Global betrachet ist Interims-Management nicht anderes als das Outsourcing von Problemlösungskompetenz.